Fernwärme

Ein Abend über Veronica Ferres, Filme über Terrorismus, und Depression.

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Ein schöner, aber trauriger Theaterabend über Veronica Ferres, das Verschwinden der authentisch depressiven, paranoide Detektive und ein Hotelzimmer in Australien. Barbara Kramer, Mira Miljkovic und Karoline Rudolf spielen sich selbst und wissen dabei, dass sie nie nur bei sich selbst sind, sondern sich und uns die ganze Zeit Geschichten vorspielen müssen, um überhaupt Kontakt zu den anderen und Kontakt zu dieser Welt, die anscheinend nichts von Kramer, Miljkovic, Rudolf und den anderen weiß, zu bekommen.
Fernwärme ist angewandtes Nachdenken übers eigene Leben mit Hilfe der dramaturgischen Grundregeln des Melodram. „the flatter the image is, the better it can be connected to other images“ (paul schrader) – die Suche nach dem Glück, die Flüchtigkeit des Moments der Liebe, die Frage am Ende von BLADE RUNNER – alles das versuchen Kramer und Miljkovic in flache, melodramatische Bilder zu gießen. Tod ist nicht schön. aber sterben ist schön. Der moderne (Bilder)konsument definiert sich nicht über Besitz, sondern über Aneignung und Abstoßung von ständig neuen Produkten, Identitäten, Bildern. Deshalb sind Kramer, Milkovic und Rudolf auch so müde und depressiv.

mit Karoline Rudolf, Barbara Kramer, Mira Miljkovic
Regie/ Dramaturgie: Johannes Schrettle, Vera Hagemann
Training: Christina Lederhaas
Bühne: Marusa Sagadin
Theater: DieTheater Künstlerhaus
Zeit: 2007